19. März 2019

Der Profi-Fussballer und die Traumdoktoren

Der Fussballspieler Jean-Pierre Nsame unterstützt die Stiftung Theodora regelmässig mit Aktionen auf der Charity-Plattform Bid for Hope. Da er die Besuche der Traumdoktoren bei den Kindern im Spital hautnah erleben wollte, fand ein gemeinsamer Nachmittag in der Kinderklinik der Insel in Bern statt – zur grossen Freude der kleinen Patienten.

Dienstag, 13. November 2018 – Inselspital Bern, Kinderklinik. Ein grossgewachsener junger Mann spaziert mit einem breiten Lächeln den Spitalgang entlang. Zwei auffallend gekleidete Figuren in bunt bestickten Kitteln gehen neben ihm her; einmal ruhig schlendernd, dann wieder hüpfend und lachend. Sind das Ärzte? Nein, definitiv nicht. Trotz Doktor-Kittel heben sich die beiden von der überwiegend weiss gehaltenen Spitalwelt ab – genauso wie ihr Begleiter, der ein gelbes Trikot mit der Nummer 18 trägt.

«Mit Nsame macht die Arbeit richtig Spass», meint Dr. Hatschi.

Die Nummer 18 auf einem gelben Trikot, ist das nicht…? Ja, tatsächlich – es handelt sich um Jean-Pierre Nsame, Fussballer der Berner Young Boys. Um die Freude schenkenden Kinderbesuche der Traumdoktoren hautnah mitzuerleben, hat er den Wunsch geäussert, diese einen Nachmittag lang im Inselspital Bern zu begleiten. Dr. Pirouette und Dr. Hatschi haben spontan entschieden, Nsame auf ihrem Rundgang mitzunehmen. Es ist zu erwarten, dass viele Kinder den Fussballstar, den sie sonst nur im Fernsehen oder auf dem Spielfeld sehen, wiedererkennen. Wer weiss, ob er ein paar kleine Fans mit seinem Besuch überraschen kann. Die aufgeweckte Traumdoktorin mit bunten Strumpfhosen und Schmetterlingen im Haar freut sich ebenso über die prominente Begleitung wie ihr Traumdoktor-Kollege. Dieser wirkt schon fast wie ein «echter» Doktor – hätte er nicht zwei verschieden farbige Sneakers, orange Knöpfe und ein aus Ballonen gestaltetes Huhn namens Belle, das er stolz mit sich führt. Auch Nsame ist vom Anblick der beiden Theodora-Künstler sichtlich erheitert. Es ist Zeit, in das erste Zimmer zu treten…

Goldene Medaille und Autogramm

Zimmer 215: Tim sitzt mit grossen Augen aufrecht in seinem Spitalbett. Ein grosser Pinguin aus Plüsch leistet ihm Gesellschaft. Beim Anblick des Profi-Fussballers, der ganz unerwartet mit den beiden Traumdoktoren sein Zimmer betritt, strahlt der Junge über das ganze Gesicht. Dr. Pirouette, Dr. Hatschi und Nsame versammeln sich um sein Bett. Die Theodora-Künstler unterhalten den Jungen mit ein paar Tricks und lustigen Wortspielen, während der Fussballer das Spektakel lächelnd beobachtet. Nach nicht allzu langer Zeit wird auch er in das Geschehen involviert. Plötzlich zieht er eine goldene Medaille aus seiner Hosentasche und hängt diese dem kleinen Patienten um den Hals. Gleichzeitig zückt Pirouette eine ihrer Postkarten und streckt sie Nsame auffordernd hin. Dieser signiert die Karte und übergibt sie an Tim. Der Junge strahlt über beide Ohren. Der Besuch des einzigartigen Trios hat ihm viel Freude bereitet. Nsame ist zutiefst berührt von diesem ersten Besuch. «Tim hat die ganze Zeit gelacht. Er hat gar nicht mehr aufgehört zu strahlen», meint er begeistert. Und schon geht es weiter zum nächsten Zimmer.

Teddybär mit gelbem Trikot 

Emil lächelt ein wenig zurückhaltend, als das bunt gekleidete Trio sein Zimmer betritt. Pirouette macht sogleich ein paar Seifenblasen und lässt diese durch den Raum tanzen. Der Junge gluckst und greift nach ihnen. Sein Blick schweift aber immer wieder zu Nsame. Erst jetzt wird ein kleiner Teddybär mit einem gelben Trikot – so wie es auch Nsame trägt – sichtbar, der neben dem Jungen im Bett sitzt. Der Fussballspieler lacht und zeigt auf den Bären, den ihm der Junge sofort entgegenstreckt. Dr. Hatschi hat den Jungen durchschaut und holt ein paar bunte Stifte aus seiner Kitteltasche hervor. «Mit welcher Farbe soll Nsame unterschreiben?», fragt er den Jungen. «Schwarz», entgegnet Emil bestimmt. Stolz nimmt der Junge den Bären mit dem Autogramm von seinem Idol wieder entgegen. Die Mutter und Grossmutter des Jungen, die ebenfalls im Zimmer sind, lachen und applaudieren. 

Die Traumdoktoren sind beeindruckt vom grossen Einfühlungsvermögen des Fussballers. «Mit Nsame macht die Arbeit richtig Spass», meint Dr. Hatschi begeistert. «Er macht wunderbar mit und geht offen auf die Kinder zu». Zurück auf dem Gang springt dem Trio eine aufgeregte Ärztin entgegen. «Bitte gehen Sie noch nicht. Mein Sohn kommt gerade aus dem Aufwachraum und möchte Sie alle sehen», ruft sie bittend. «Er ist ein grosser Fan von den BSC Young Boys. «Keine Sorge, wir sind noch ein Weilchen hier», entgegnet Pirouette mit einem Augenzwinkern. Auf geht’s zum nächsten kleinen Patienten.

Begegnungen voller Dankbarkeit

Der 2-jährige Michael* weint jämmerlich. Seine Mutter sitzt verzweifelt auf dem Bettrand und versucht ihren Sprössling zu trösten. Nsame und die Traumdoktoren nähern sich dem Geschehen langsam. Mit ein paar Klängen auf der Ukulele gelingt es ihnen schliesslich, den kleinen Patienten etwas aufzumuntern. Fasziniert schaut der Junge dem gackernden Huhn zu, das Dr. Hatschi im Zimmer spazieren führt. Für einen Moment sind alle Schmerzen vergessen. 

«Für mich ist das Lächeln eines Kindes unbezahlbar», Jean-Pierre Nsame, Fussballer BSC Young Boys

Auf dem Gang treffen die drei auf einen erwartungsvollen Vater mit seinem Sohn auf dem Arm entgegen. «Ist das wirklich wahr?», ruft er begeistert und berührt Nsame am Arm. Auch die Traumdoktoren werden von dem Mann und dem Jungen fasziniert gemustert. «Darf ich ein Foto machen?». Nsame lächelt zustimmend. Der Vater strahlt beglückt und bedankt sich vielmals bei dem aufgestellten Trio. Er schüttelt Nsame die Hand und nickt im wohlwollend zu; voller Dankbarkeit, dass ein Sohn heute von dem Traumdoktoren und einem Fussballer besucht wird. Freudentränen glänzen auf seiner Wange. 

Zum Schluss begegnet das mittlerweile eingespielte Trio einem Jungen im Rollstuhl. «Bonjour», sagt Nsame. «Moi, je parle aussi français», entgegnet Thierry* stolz. Das Eis zwischen den beiden ist gebrochen. Lachend begeben sie sich in das Zimmer des Jungen, wo sie sich über Fussball, Sprachen und Vorlieben unterhalten. Thierry möchte am liebsten alles von Nsame wissen. Seine Mutter steht lächelnd nebenan. Plötzlich holt sie ein gelbes Trikot aus dem Schrank hervor. Ein weiterer Fan der BSC Young Boys! Nsame lacht erfreut und schreibt ein Autogramm mit persönlicher Widmung. Was nicht fehlen darf: Ein Erinnerungsfoto mit dem Fussballstar. Der Junge bedankt sich und lächelt stolz. Diesen prominenten Besuch wird er nicht mehr so schnell vergessen. 

«Es gibt nichts Schöneres als das Lächeln eines Kindes»

Ein paar weitere Kinderbesuche folgen, auf welchen die beiden Traumdoktoren und der Fussballer für viel Freude und Lachen sorgen. Dann geht ein Nachmittag zu Ende, der für viele unvergesslich bleiben wird – auch für Nsame. «Es hat mich sehr berührt, zu sehen, wie Kinder ihren Aufenthalt im Spital erleben und wie es den Traumdoktoren gelingt, diesen etwas leichter zu machen», sagt der Fussballer. Diese Kinder könnten gemeinsam mit ihren Eltern und Freunden draussen oder zu Hause sein – aber nein, sie sind heute hier im Spital. Umso beindruckender war es für Nsame, sie lachen zu sehen. «Obwohl sie in einem Spitalbett liegen, finden sie noch immer Kraft zum Lachen. Das ist wirklich sehr eindrücklich».

«Ich bewundere die Arbeit der Traumdoktoren und danke ihnen von Herzen für das, was sie tun», Jean-Pierre Nsame, Fussballer BSC Young Boys

Es hat sich klar gezeigt: Das Herz von Jean-Pierre Nsame schlägt nicht nur für den Fussball, sondern auch für Kinder. «Es gibt nichts Schöneres auf der Welt als das Lächeln eines Kindes», sagt der Profi-Sportler überzeugt. Seine Augen strahlen.Die Tatsache, dass auch er an diesem Nachmittag für Kinderlachen sorgen konnte, freut den YB-Spieler sehr. «Ich hatte sehr viel Spass und habe es genossen, Zeit mit den Kindern zu verbringen und mit ihnen gemeinsam zu lachen. Ich hoffe, dass ich ihnen mit meinem Besuch heute Nachmittag etwas Freude und Trost schenken konnte».

Engagement aus Überzeugung 

Nsame hat mittels der von Sébastien Muller präsidierten Charity-Plattform Bid for Hope bereits drei Aktionen durchgeführt und den Erlös an die Stiftung Theodora gespendet. Der direkte Kontakt mit der Stiftung Theodora wurde schliesslich durch Sébastien Muller, Präsident von Bid for Hope, hergestellt.

Doch weshalb hat sich der Profi-Fussballer entschieden, die Stiftung Theodora zu unterstützen? «Ich identifiziere mich sehr stark mit der Tätigkeit der Stiftung, da ich ein fröhlicher Mensch bin. Theodora zaubert den kleinen Patienten ein Lächeln aufs Gesicht. Für mich ist das Lächeln eines Kindes unbezahlbar». Wenn er als Junge im Spital gewesen wäre, hätte auch er sich gewünscht, dass von Zeit zu Zeit ein solcher Sonnenstrahl seinen zeitweise tristen Alltag erhellt. Nsame möchte die Stiftung Theodora auch in Zukunft unterstützen. «Ich bewundere die Arbeit der Traumdoktoren und danke ihnen von Herzen für das, was sie tun. Ich wünsche mir deshalb, dass wir weiterhin gemeinsam viel erreichen können und das Unmögliche möglich machen».

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Jean-Pierre Nsame, den BSC Young Boys, Sébastien Muller und Bid for Hope für ihr wertvolles Engagement!


*Name von der Redaktion geändert

Woche des Glücks 2019

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